Ausstellung der Goethe-Universität »Rose Bianche − per ricordare con amore le vittime tragica pandemia« antwortet auf Memorial der Pandemie in Italien (24.11.-3.12.2021)
500 Rosenskulpturen und ein deutsch-italienischen Fotoprojekt zur Covid-Krise erinnern ab heute auf dem Campus Westend an die Opfer und Helfenden in der Pandemie. Die Ausstellung soll auch Impulse der Zuversicht setzen: Der Erlös für den Verkauf der Rosenexponate wird in Deutschlandstipendien für Studierende der Goethe-Universität fließen.
FRANKFURT. Vor
einem Jahr weihte das deutsch-italienische Konsortium Goethe-Vigoni Discorsi
im Park der Villa Vigoni. Deutsch-Italienisches Zentrum für den Europäischen
Dialog ein Memorial ein: Rose Bianche − per ricordare con amore le
vittime della tragica pandemia. An dem Ort am Comer See, mit 65 Kilometer
Entfernung von Bergamo im europäischen Epizentrum der COVID-Pandemie gelegen,
wurde deren Opfern und dem Einsatz des medizinischen Personals gedacht.
Mit der Wiederaufnahme der Lehre in Präsenz folgt nun eine
Entsprechung auf dem Campus Westend der Goethe-Universität. Die Installation
»Rose Bianche« auf dem Theodor-W.-Adorno-Platz versammelt 500 Rosenskulpturen
des Künstlers Ottmar Hörl. Begleitet wird die Installation von der Ausstellung
des deutsch-italienischen Fotoprojekts zur Covid-Krise der Fotografen Stefano
Dili und Ingmar Björn Nolting im Foyer des PEG-Gebäudes der Goethe-Universität.
Die Rosenskulpturen des Künstlers Ottmar Hörl werden als Symbole
des Gedenkens arrangiert, die sich zugleich in kleine Versprechen auf die
Zukunft verwandeln: Die signierten Originalexponate sind zu Gunsten von
Deutschland-Stipendien der Studierenden der Goethe-Universität für 80 Euro zu
erwerben. Die Rosen können erworben werden unter www.goethe-campusshop.de bzw. www.chancen-schenken.de.
Zur Eröffnung der Ausstellung am 24. November betont
Universitätspräsident Professor Enrico Schleiff: „In der Krise zeigt sich, was
Universitäten für die Gesellschaft leisten können: Nämlich mit Hochdruck zu
forschen, dieses Wissen immer wieder zu überprüfen und auch zu kommunizieren.
Damit wir dies tun können, brauchen wir gut ausgebildete junge Leute. Wir
freuen uns deshalb, dass das Rosenprojekt, zu dem uns unsere italienischen
Freunde angeregt haben, nicht nur Zeichen des Gedenkens ist. Es ist auch ein
Projekt für die Zukunft, indem es unsere Studierenden durch das Deutschlandstipendium
aktiv fördert.“
Der Generalkonsul der Republik Italien Andrea Esteban Samà sagt:
„Unser Memorial vor einem Jahr entstand unter dem Schock der Bilder aus
Bergamo. Wir wollten ein Zeichen setzen. Inzwischen haben wir gelernt, dass wir
diese Krise gemeinsam erleben. Und dass wir sie deshalb nur gemeinsam
überwinden können. Wir empfinden diese Ausstellung heute deshalb als
Bestätigung unseres Zeichens und als Geste der Freundschaft.“
Die Fotografen Stefano Dili und Ingmar Björn Nolting schufen in
ihrer deutsch-italienischen Bildstrecke unabhängig voneinander visuelle
Zeitzeugnisse aus dem ersten Corona-Jahr. In Bildpaarungen präsentiert
korrespondieren sie einander, als seien sie für den deutsch-italienischen
Dialog geschaffen.
Die Rosen-Installation unter freiem Himmel wird bis zum 3.
Dezember 2021 zu sehen sein. Die Ausstellung des
deutsch-italienischen Fotoprojekts zur Covid-Krise auf dem Campus Westend im
Foyer des PEG-Gebäudes der Goethe-Universität ist für Universitätsangehörige
vom 24. November 2021 bis zum 30. Januar 2022 frei zugänglich.
Externe Gäste sind nach den aktuell geltenden Regelungen (2G, Maskenpflicht)
willkommen, die Ausstellung jeweils an den Samstagen 27. November, 4.
und 11. Dezember von 10 bis 17 Uhr zu
besichtigen. Um Anmeldung wird gebeten unter: fundraising@uni-frankfurt.de.
Die Installation »Rose Bianche« wird ermöglicht durch die Biotest
AG (Dreieich); die Fotoausstellung wird gefördert durch die Johanna
Quandt-Universitätsstiftung, Bad Homburg, die BBBank eG, Karslruhe und das
italienische Generalkonsulat.
Zum Hintergrund
Die Künstler
OTTMAR HÖRL macht Kunst zum Anfassen. In der seriellen
Installation »Rose Bianche« werden die Einzelobjekte von Hörl zu einem Ensemble
der Erinnerung an die Opfer der Pandemie. Eine Rose hat die Maße 23x32x32 cm
und wiegt 1,8 kg. Der Verkauf der handsignierten Originale findet statt auf dem
Campus Westend, Theodor-W. Adorno-Platz, bzw. im Universitätsshop,
Hörsaalzentrum der Goethe-Universität.
Die Schwarzweißbilder von STEFANO DILI (1986) erzählen
Geschichten von Menschen. Die Streetfotografie des Künstlers, der für
fotojournalistische Projekte mit verschiedenen NGOs zusammenarbeitet, spürt den
krisenbedingten Veränderungen im urbanen, öffentlichen Raum nach, indem sie
einzelne Menschen, Akteure und Facetten der Gesellschaft ins Bild rückt.
Die Fotografien von INGMAR BJÖRN NOLTING (1995) sind Teil
seines mehrfach prämierten Foto-Essays »Maß und Mitte – Eine Deutschlandreise
in Zeiten der Covid-19-Pandemie«, für den er während des ersten Lockdowns rund
9000 Kilometer durch Deutschland reiste und ein Land im Stillstand
dokumentierte. Eine Auswahl seiner Arbeiten sind in verschiedenen Medien
erschienen, u.a. im ZEITmagazin, im US-Magazin Time, in Geo und in der
Süddeutschen Zeitung.
Goethe-Vigoni Discorsi
Das deutsch-italienische Konsortium wird getragen von der
Goethe-Universität, der Hessischen Staatskanzlei, dem Generalkonsulat der
Republik Italien in Frankfurt am Main sowie der „Villa Vigoni.
Deutsch-Italienisches Zentrum für den Europäischen Dialog“.
Neben »Rose Bianchi« wurde zum Höhepunkt des Corona-Projekts Goethe-Vigoni
Discorsi. Ein deutsch-italienisches Tagebuch der COVID-Krise. Für die
zweisprachige Publikation wurden 50 Autorinnen und Autoren gebeten, die Krise
zu reflektieren, darunter der Dalai Lama, Angelo Bolaffi, Jürgen Kaube,
Christian Sewing, Roberto Saviano, Massimo Cacciari, Sandra Eckert, Durs
Grünbein, Renzo Piano, Nicole Deitelhoff, Rainer Forst und Alexander Kluge. Die
Texte werden begleitet durch Fotografien von Stefano Dili und Ingmar Björn
Nolting (Villa Vigoni Editore/Verlag, 457 S., ISBN 978-3-96966-513-8, 19,80
EUR).
Das Deutschlandstipendium
Junge talentierte Menschen fördern, damit sie den Kopf frei haben
für ihr Studium - seit der Einführung des Deutschlandstipendiums vor zehn
Jahren haben rund 1.000 Privatpersonen, Non-Profit-Organisationen und
Unternehmen ihren Beitrag zum Erfolg dieser Förderung an der Goethe-Universität
geleistet. Die Stipendiaten erhalten ein monatliches Stipendium von 300 Euro
für mindestens ein Jahr. Die eine Hälfte der Förderung tragen private Spender,
die andere Hälfte gibt das Bundeministerium für Bildung und Forschung dazu.
Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/109032374
Bildtext: Zeichen des Gedenkens der Pandemie auf dem Campus Westend der
Goethe-Universität: 500 Rosenskulpturen des Künstlers Ottmar Hörl (Foto: Uwe
Dettmar/Goethe-Universität Frankfurt)