Universitätspräsident Schleiff: Bestmögliche Lösung für die Betroffenen erreicht, die unter diesen Umständen möglich war.
FRANKFURT. Die Goethe-Universität hat gemeinsam mit der Stiftung für Hochschulzulassung, dem Land Hessen und verschiedenen deutschen Universitäten im Verfahren um die fehlerhaften Medizinzulassungen an der Goethe-Universität nun auch für die Bewerberinnen und Bewerber der s.g. Chancengruppe eine Lösung umgesetzt. Fast alle der ursprünglich insgesamt 90 Betroffenen aus dieser Gruppe erhielten Studienplatzangebote, davon 41 an anderen Hochschulen in Hessen und Deutschland und 39 an der Goethe-Universität: Gestern wurden universitätsseitig die Rücknahmebescheide von 39 Bewerbenden widerrufen, die sich im Verfahren innerhalb der Chancengruppe befunden hatten. Für drei jetzt noch nicht zum Zuge gekommene Betroffene, die im nachgestellten Koordinierten Nachrückverfahren für keine ihrer Bewerbungen innerhalb der jeweiligen s.g. Zulassungsangebotsgrenze lagen, bietet die Goethe-Universität an, sich zu erleichterten Bedingungen in einem Studienfach ihrer Wahl – abgesehen von Medizin, Zahnmedizin und Psychologie – einzuschreiben. Andere Bewerbende (7) erhielten die Möglichkeit, aufgrund bereits angenommener Dienstangebote das Medizinstudium im Wintersemester 2023/24 in Frankfurt antreten zu können.
Bereits
im September waren zunächst den abgewiesenen Bewerbenden der Zahnmedizin (31)
von der Goethe-Universität und danach der s.g. Angebotsgruppe (161) über die
Stiftung für Hochschulzulassung Studienplätze angeboten worden. 53 dieser
Plätze der Angebotsgruppe stellte die Goethe-Universität bereit. Somit hat die
Goethe-Universität damit von den ursprünglich 282 zurückgewiesenen Medizin- und
Zahnmedizinstudierenden 133 bei sich zugelassen.
Mit
der Ausarbeitung und erfolgreichen Umsetzung dieser gesamtstaatlichen
mehrstufigen Lösung geht der aufwändige Prozess zur Behebung des
Zulassungsfehlers zu Ende. Die Herausforderung, einen rechtsicheren Weg zum
Studium für 282 in Frankfurt fälschlich zugelassene Bewerberinnen und Bewerber
in Medizin und Zahnmedizin zu finden, wurde gemeinsam gemeistert.
Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff dankte vor allem den
Bewerbenden und ihren Angehörigen: „Ich bitte Sie nochmals um Verzeihung. Ich
kann mir kaum ausmalen, wie nervenaufreibend die letzten Wochen für Sie waren;
denn die Ungewissheit zu ertragen, war bestimmt nicht einfach. Und ich bin mir
bewusst, dass der eine oder die andere der Betroffenen sich stellenweise noch
mehr Kommunikation oder ein anderes oder schnelleres Ergebnis gewünscht hätte.
Aber ich versichere Ihnen, wir haben in den letzten Wochen zusammen mit unseren
Partnern in Land und Bund nahezu Tag und Nacht daran gearbeitet, dass Sie doch
noch einen Studienplatz erhalten, und mussten dabei einige Hürden überwinden.
Was anfangs nahezu unmöglich erschien, hat sich in einem intensiven Prozess der
Prüfung und Verständigung dann doch noch realisieren lassen. Dafür bin ich auch
allen Partnern unendlich dankbar. Wir haben gemeinsam einen Weg gefunden, um
fast allen von Ihnen in diesem Semester doch noch den Weg ins Studium zu ebnen
– vielen davon sogar in Frankfurt. Und ich hoffe, dass bei Ihnen, liebe NUN
Studentinnen und Studenten, die Anspannung bald weichen und die Freude über den
Studienplatz einsetzen wird.“
Die
Erarbeitung und Umsetzung der Lösung war aber nur möglich durch den engagierten
Einsatz der Stiftung für Hochschulzulassung und ihres Stiftungsratsvorsitzenden
Prof. Dr. Holger Burckhart. „Wir hatten
gemeinsam ein besonders dickes Brett zu bohren. Ich habe Sie und Ihr Team in
den vergangenen Wochen des zähen gemeinsamen Ringens um eine faire und
rechtssichere Lösung als verlässlichen und sehr kompetenten Partner schätzen gelernt.
Ohne Ihren unermüdlichen Einsatz, Ihre Geduld und Ihre prozedurale Findigkeit
wäre diese Lösung nicht möglich gewesen“, so Schleiff.
Die
Universitäten und medizinischen Fakultäten in Deutschland, allen voran die
Gießener Partneruniversität, die im Vergabeverfahren der Chancengruppe noch
eine große Zahl von Medizinstudienplätzen bereitgestellt hatten, trugen
ebenfalls zur Lösung bei: „Die Studienplätze der Gießener kamen genau im
richtigen Moment! Das ist gelebte hessische Partnerschaft auf hohem Niveau.
Herzlichen Dank dafür an unsere Gießener Kolleginnen und Kollegen! Natürlich
danke ich auch den anderen Hochschulen, die uns mit ihren Plätzen bei der
Lösung unterstützt haben, wie der Charité und der Universität Bielefeld, um nur
einige Beispiele zu nennen.“
In
seinen Dank schloss Schleiff auch die Politik mit ein: „Ohne die Unterstützung
durch die politische und die Arbeitsebene des hessischen
Wissenschaftsministeriums wäre es nicht zu einer Lösung gekommen. Auch dafür
meinen herzlichen Dank.“
Nicht
zuletzt dankte Schleiff auch den Mitarbeitenden der Goethe-Universität für
ihren unermüdlichen Einsatz bei der Lösungsfindung: „Das Team der Goethe
Universität, bestehend aus Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen
Bereichen, welches in den letzten Wochen mit der Kommunikation mit den
Bewerberinnen und Bewerbern, der Öffentlichkeit oder den anderen Hochschulen,
der Lösungsfindung und Rechtsprüfung, der Koordination des Verfahrens und, und,
und … beschäftigt war, hat Außerordentliches geleistet und buchstäblich Tag und
Nacht gearbeitet. Ich bin froh, dass sich unsere Kolleginnen und Kollegen mit
einem solchen Einsatz für die Bewerberinnen und Bewerber engagiert haben.
Danke!“, so Schleiff abschließend.
Redaktion: Dr. Olaf Kaltenborn, Leiter PR & Kommunikation,
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