Mit neuem Büro für Nachhaltigkeit will Goethe-Universität Potenziale von Nachhaltigkeit für Uni-Entwicklung mobilisieren
FRANKFURT. Die Goethe-Universität möchte sich in den nächsten Jahren konsequent in Richtung Nachhaltigkeit entwickeln. In ihren insgesamt elf strategischen Handlungsbereichen, die seit 2021 gelten, benennt sie Nachhaltigkeit als eines ihrer wichtigsten Ziele. Dieser Anspruch spiegelt sich auch im aktuellen Forschungsprofil wieder: „Sustainability and Biodiversity“ – Nachhaltigkeit und Biodiversität – lautet einer der insgesamt sechs Forschungsschwerpunkte der Goethe-Universität:
„Die Goethe-Universität muss als eine der größten und forschungsstärksten deutschen
Universitäten auch Verantwortung für die jetzigen und kommenden Generationen
übernehmen. Im Programm für meine Präsidentschaft habe ich diesen Anspruch mit
dem Leitsatz `Wissen für Entwicklung, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit
im 21. Jahrhundert´, überschrieben“, sagt
Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff. „Der Wandel der
Goethe-Universität hin zu einer nachhaltigen Organisation unter
Berücksichtigung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen hat daher für mich besondere Priorität“, so
Schleiff. „Deshalb machen wir uns auf den Weg.“
Im
Spätsommer 2022 erfolgte daher die Neugründung des „Büros für Nachhaltigkeit“ –
einer Abteilung mit fünf Mitarbeitenden im Leitungsbereich, die direkt das
Präsidium berät und diesem inhaltlich zuarbeitet, jedoch vor allem in die
gesamte Universität hinein vernetzt ist. Schleiff: „Wir werden unser Ziel einer
nachhaltig ausgerichteten Universität nur erreichen, wenn wir den
Nachhaltigkeitsanspruch auch praktisch einlösen. Daher fangen wir jetzt an,
Nachhaltigkeit innerhalb der Goethe-Universität systematisch und bestmöglich in
Governance, Betrieb, Forschung, Lehre und Transfer für die weitere Entwicklung
und Exzellenz der Goethe-Universität zu verankern, ebenso im Bewusstsein und
Handeln der Universitätsangehörigen.
Schleiff
bedankte sich anlässlich der PK am 20.10. auch bei den Studierenden für ihre
wertvollen Anregungen: „Ich bin sehr dankbar, dass ein wesentlicher Impuls für
die Gründung eines Büros für Nachhaltigkeit direkt aus der Studierendenschaft
kam. Das zeigt: Studierende übernehmen aktiv Verantwortung für ihre Universität
und die nachhaltige Gestaltung ihrer Mitwelt. Andererseits zeigt die Gründung
auch, dass wegweisende Impulse aus der Studierendenschaft vom Präsidium – im
Sinne nachhaltiger „Partizipation“ – ernst genommen und sogar eine dauerhafte
institutionelle Form erhalten. Im studentischen GreenOffice stehen die
Studierenden dem Nachhaltigkeitsbüro weiterhin beratend zur Seite.“
Das Büro für
Nachhaltigkeit koordiniert von zentraler Seite den
gesamten Nachhaltigkeitsprozess der Goethe-Universität und bildet das
Bindeglied zwischen der Hochschulleitung, den Hochschullehrenden, den
wissenschaftlichen Mitarbeitenden, den Mitarbeitenden aus Technik und
Verwaltung, den Studierenden sowie externen Partner*innen. Die breit
gefächerten Aufgaben des Nachhaltigkeitsmanagements werden so an einer Stelle
gebündelt.
„Das
Nachhaltigkeitsbüro stärkt die Zukunfts-, Innovations- und Strategiefähigkeit
der Goethe-Universität. Zugleich stärkt es den Austausch mit der sich
wandelnden deutschen Hochschullandschaft, die sich vermehrt ihrer eigenen
Verantwortung innerhalb einer sozial-ökologischen Transformation stellt“,
erklärt der Leiter des Nachhaltigkeitsbüros, Dr. Johannes Reidel.
Um
die Transformation zu einer nachhaltig agierenden Universität zu gestalten,
unterstützt das Nachhaltigkeitsbüro die Hochschulleitung bei der Umsetzung
einer ganzheitlichen Organisationsentwicklung im Sinne eines "Whole
Institution Approach". Konkret bedeutet das, sich in der Universität nicht
nur inhaltlich mit Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen, sondern alle Prozesse am
Prinzip der nachhaltigen Entwicklung auszurichten.
Die
übergeordneten, kontinuierlichen Aufgabenbereiche des Nachhaltigkeitsbüros sind
insbesondere:
Von den verschiedenen Zielen von Nachhaltigkeit, die die
Goethe-Universität bereits anpackt oder künftig anpacken wird, sticht vor allem
der Sektor des Energiemanagements heraus:
„Krisenzeiten
eröffnen auch Möglichkeitsfenster für notwendige Veränderungen, wie
beispielsweise die Energiewende und damit die Abkehr von fossilen Brennstoffen.
Aus ökologischer Sicht ist jede eingesparte Tonne CO2 ein Gewinn für
den Klimaschutz“, sagte Kanzler Dr. Albrecht Fester.
Die
Goethe-Universität investiert daher in mittlerer (30 Mio.) zweistelliger
Millionenhöhe in energetische Gebäudesanierung, nachhaltige Stromerzeugung und
energetische Ertüchtigung technischer Anlagen, um fossile Energien und damit CO2
einzusparen. Mit
solle
ein zusätzliches Einspar-Volumen von jährlich insgesamt mehr als 4 Millionen
Euro erzielt werden, so Fester.
Terminhinweis: Den aktuellen
Stand von Nachhaltigkeit an der Goethe-Universität diskutieren Vertreter*innen
aller Statusgruppen in einer öffentlichen Podiumsdiskussion im Fishbowl-Format
am 22. November ab 18 Uhr im Festsaal am Campus Westend. Angehörige der
Universität sind eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen und mit den
Kolleg*innen des Nachhaltigkeitsbüros in den Austausch zu kommen.
Redaktion: Dr. Olaf Kaltenborn, Leiter PR & Kommunikation, Tel: 069 798-13035, Fax: 069 798-763 12531, kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de