Prof. Johannes Völz eröffnet die Vortragsreihe „Was heißt demokratische Lebensform?“
FRANKFURT/BAD HOMBURG. Nach den jüngsten Wahlen in den USA stürmten Trump-Anhänger das US-Kapitol in Washington; sie wollten das Wahlergebnis nicht anerkennen. Sie waren bereit, Gewalt einzusetzen, um mit der liberalen Demokratie zu brechen. Dabei beriefen sie sich nicht nur darauf, die Rechte des „wahren Volkes“ zu verteidigen; viele gaben vor, Gottes Werk zu tun. In ihrem Furor nutzten sie Symbole christlichen, heidnischen und demokratischen Ursprungs.
Die
Analysen der Ereignisse vom 6. Januar 2021 ergaben: Rechter Evangelikalismus
und rechtspopulistische Politik sind heute kaum noch voneinander zu trennen.
Mit Blick auf die Geschichte, auf die Anfänge der Demokratie in Amerika stellt
sich allerdings die Frage: Wie konnte der evangelikale Protestantismus zum
Motor einer antidemokratischen Bewegung werden, trieb er doch im 18. und 19.
Jahrhundert die Demokratisierung in der Neuen Welt kulturell voran?
Diesem
„Paradox des Evangelikalismus“ geht der Frankfurter Amerikanist Prof. Johannes
Völz in seinem Vortrag „Evangelikalismus in den USA: Lebensformen zwischen
Demokratie und Autoritarismus“ nach. Zum Vortrag mit anschließender
Diskussion lädt das Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität
am Montag, 4.
Dezember, um 19 Uhr
in die Räume des
Forschungskollegs
Am Wingertsberg 4
in Bad Homburg
ein.
Der Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften Prof. Matthias
Lutz-Bachmann wird die anschließende Diskussion moderieren.
Johannes
Völz
ist Professor für Amerikanistik mit Schwerpunkt „Demokratie und Ästhetik“ an
der Goethe-Universität. Gemeinsam mit Gunther Hellmann, Professor für
Politikwissenschaft an der Goethe-Universität, leitet Völz den
interdisziplinären Forschungsschwerpunkt „Democratic Vistas: Reflections on the
Atlantic World“, der am Forschungskolleg Humanwissenschaften angesiedelt ist.
Der
Vortrag eröffnet die Democratic Vistas Lecture Series: Was heißt
„Demokratische Lebensform“? Die neunteilige Vortragsreihe untersucht
Demokratie als eine Form des Zusammenlebens, die das Alltagsleben prägt und
ihren Ort in den Dimensionen des Politischen, Sozialen und Kulturellen hat.
Forschende des Verbunds „Democratic Vistas. Reflections on the Atlantic World“
stellen Fallstudien aus ihrer jeweiligen wissenschaftlichen Disziplin vor,
anhand derer sich ein konkretes Verständnis davon gewinnen lässt, was
„Demokratische Lebensform“ heißen kann. Aufmerksamkeit erhalten insbesondere
auch die sinnlichen und emotionalen Dimensionen, die für gelebte Demokratie
wesentlich sind. Die Reihe richtet sich an Forschende ebenso wie an die
Öffentlichkeit. Die Vorträge finden auf dem Campus Westend der
Goethe-Universität oder im Forschungskolleg Humanwissenschaften statt.
Links:
Plakat der Vortragsreihe
mit allen Terminen (2023–2025):
https://www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de/downloads/Plakat_DV_Lecture_Series.pdf
Vortragsreihe „Democratic Vistas Lecture Series“:
https://www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de/index.php/projects/dv-lecture-series
Forschungsschwerpunkt „Democratic Vistas. Reflections on the Atlantic
World":
https://www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de/index.php/projects/democratic-vistas
Zur
besseren Planung bitten wir bis 29. November um Anmeldung
per
E-Mail an anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de.
Ihre Anmeldung wird registriert, Sie erhalten aber keine Anmeldebestätigung.
Information:
Beate
Sutterlüty
Wissenschaftskommunikation
Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität
Telefon: 06172 13977-15
E-Mail: b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Homepage: www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Facebook | Twitter | YouTube: @FKHbadhomburg
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de