Das Projekt „Sprachförderprofis“ kann seine erfolgreiche Arbeit mit Fachkräften in Kitas und Grundschulen fortsetzen
FRANKFURT. Das Projekt „Sprachförderprofis“ der Goethe-Universität und des IDeA-Zentrums bildet seit Herbst 2016 Erzieherinnen und Erzieher sowie Grundschullehrkräfte gemeinsam fort. Die pädagogischen Fachkräfte lernen, linguistisch fundierte Sprachförderung zu konzipieren und diese flexibel in Groß- und Kleingruppen für Kindern mit besonderem Sprachförderbedarf, beispielsweise Deutsch als Zweitsprache, umzusetzen. Nun haben die Förderpartner die Fortsetzung für weitere drei Jahre bewilligt.
Damit pädagogische Fachkräfte aus
Kitas und Grundschulen wissen, wie das komplexe System Sprache funktioniert und
wie sie Kinder im (Zweit-)Spracherwerb unterstützen können, werden sie an der
Goethe-Universität zu „Sprachförderprofis“ ausgebildet. Das Projekt „Sprachförderprofis“
ist angesiedelt an der Arbeitseinheit Deutsch als Zweitsprache unter der
Leitung von Prof. Dr. Petra Schulz am Institut für Psycholinguistik und
Didaktik der deutschen Sprache. Als Projektpartner beteiligt sind das
Stadtschulamt Frankfurt, das Hessische Kultusministerium und die Stiftung Polytechnische
Gesellschaft.
„Mehr als 350 Fachkräfte aus ganz
Hessen wurden in der ersten Förderphase geschult, 24 Gruppen, davon 14 in
Frankfurt, haben das Programm durchlaufen“, berichtet Projektleiterin Prof. Dr.
Petra Schulz. Auch ein Lehrbuch für die Praxis ist dabei entstanden, das im
Herbst dieses Jahres gedruckt vorliegen soll. In der zweiten Förderphase, für
die mehr als 200.000 Euro zur Verfügung stehen, soll das erfolgreiche Konzept
fortgeführt werden: Wie bisher wird eine Fortbildungsreihe mit vier Modulen zu
linguistischen Grundlagen, Erst- und Zweitspracherwerb, Sprachdiagnostik und
Sprachförderung angeboten, kombiniert mit individuell abgestimmten Coachings
vor Ort. Neu ist das Modul „Sprachförderprofis im Team“. Dr. Rabea Lemmer und
Alina Lausecker, die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen im Projekt, erläutern:
„In dem neuen Modul werden die Inhalte der Fortbildungsreihe gemeinsam mit
zertifizierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern in den Einrichtungen umgesetzt,
um beispielsweise ein neues Sprachförderkonzept zu entwickeln.“ Darüber hinaus
soll unter dem Stichwort „Sprache stärken“ der Blick für spät erworbene
sprachliche Phänomene geschärft werden, die insbesondere für den schulischen
Erfolg von Bedeutung sind, – wie die Unterscheidung von bestimmtem und
unbestimmtem Artikel.
Informationen: Prof. Dr. Petra Schulz,
Institut für Psycholinguistik und Didaktik der deutschen Sprache, Fachbereich
10, Norbert-Wollheim-Platz 1, 60323 Frankfurt, Telefon 069 798-32561, E-Mail p.schulz@em.uni-frankfurt.de; Homepage: www.uni-frankfurt.de/44192743/DaZ; Sprachförderprofis: www.sprachfoerderprofis.de. Dort können auch frühzeitig
Fortbildungstermine eingesehen werden.